Airsoft

Was ist Airsoft?

Airsoft (in Deutschland oft fälschlicherweise auch Softair genannt) ist ein taktisches Geländespiel, welches mit sogenannten Airsoft-Waffen gespielt wird. Das Grundprinzip ist ähnlich wie beim Paintball: Je nach Spielart werden zwei oder mehr Teams gebildet, die gegeneinander spielen, bis ein Team gewonnen hat oder in fiktiven Szenarios bestimmte, vorher festgelegte Ziele erreicht wurden. Ein gegnerischer Spieler kann aus dem Spiel befördert werden, indem man ihn trifft.
Anders als beim Paintball wird Airsoft ohne Farbmunition gespielt und die Geschossenergie ist deutlich geringer. Airsoft ist ein Gentleman-Sport, bei dem der Spieler selber Treffer vom Gegner anerkennen muss.

 

Airsoft-Waffen

Airsoft-Waffen (Airsoft Guns, ASGs) sind Waffen, die mit Federdruck, Gasdruck oder mit Hilfe von Elektronik den benötigten Luftdruck aufbauen, um eine kleine Kunststoff-Kugel, Kaliber 6 mm, aus dem Lauf zu schießen. Die Energie der ab 18 Jahre freigegebenen Waffen erreicht im Durchschnitt 0,8 Joule (ca. 90 m/s Austrittsgeschwindigkeit), und liegt damit deutlich unter der Geschossenergie von Luftdruckwaffen. Gefährlich können die Geschosse nur für Augen und andere Körperöffnungen sein, weshalb das Tragen einer Schutzbrille bei jedem Umgang mit ASGs Pflicht ist. Bei Kontakt mit der Haut, auch aus nächster Nähe, schmerzen die Treffer zwar, richten aber keine ernsthaften Verletzungen an. Obwohl die Geschossenergie relativ gering ist, kann man mit ASGs recht präzise auf Reichweiten von 30 Meter und mehr kommen. Dies wird durch das sogenannte Hopup erreicht. Dabei wird die Kugel beim Schuss durch eine Walze nach oben angedreht und hält sich so länger auf ihrer Flugbahn.
Die meisten Hersteller bauen reale Waffen-Modelle nach. Der Realismusgrad hat mittlerweile fast Perfektion erreicht, und ein Laie kann eine Airsoft-Waffe kaum noch von einer echten unterscheiden. Eine gewisse Professionalität und Reife ist daher bei der Benutzung der Airsoft-Waffen benötigt. Eine Airsoft-Waffe ist zwar ein Spielzeug, sollte aber immer wie eine normale Waffe behandelt werden.

Oben: die echte FN P90. Unten: der Airsoft-Nachbau

 

Geschichtliche Entwicklung

Das Geburtsland von Airsoft ist Japan. Die strengen Waffengesetze, die nach dem zweiten Weltkrieg verabschiedet wurden, machten den Besitz von Waffen so gut wie unmöglich. Bis findige Geschäftsmänner auf die Idee gekommen sind, Luftdruck-Waffen zu bauen, die schwach genug sind, um als Spielzeug nicht vom Gesetz erfasst zu werden. In den späten 1980ern kamen dann langsam die ersten Airsoft-Waffen auf den japanischen Markt.
Airsoft eroberte nicht nur Japan wie im Sturm. Bald fanden andere asiatische Länder wie China, Taiwan und Südkorea Gefallen am Airsoft-Sport. Diese Länder produzieren heutzutage immer noch einen Großteil der Airsoft-Waffen und des -Zubehörs. Durch die aktive und heutzutage immer noch stark expandierende Internet-Szene fand Airsoft auch Verbreitung in den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Spanien, Schweden, Finnland, Italien, Dänemark und vielen weiteren Ländern.

Heutzutage ist Airsoft in vielen Ländern ein offiziell anerkannter Sport. Mit der Einführung des neuen Waffengesetzes 2003 in Deutschland wurde u.a. der so genannte Anscheinsparagraf aufgehoben, der realistische Nachbauten von echten Waffen verboten hatte. Nun war auch der Verkauf von Airsoft-Waffen hierzulande legal, jedoch mit Auflagen verbunden. Bis heute dürfen Airsoft-Waffen mit einer Geschossenergie über 0,5 Joule nicht vollautomatisch sein.

 

Was ist „MilSim“?

Als MilSim bezeichnet man beim Airsoft ein Szenario, bei dem die Teilnehmer ein militärisches Szenario simulieren (MilSim = „militärische Simulation“). Unter „Simulation“ fallen z.B. Punkte wie eine authentische Ausrüstung, komplexer Missionsverlauf über mehrere Tage statt kurzweiliges „alle gegen alle“, große Spielgebiete, begrenzter Munitionsvorrat und noch vieles mehr. Der Begriff unterliegt aber keiner festgelegten Definition, und so sind die Ansprüche und Vorstellungen an eine MilSim in der Szene sehr unterschiedlich. Obwohl es auch Paintball-MilSim-Teams gibt, werden doch zum größten Teil Airsoft-AEGs benutzt.
MilSim-Teams gibt es weltweit, z.B. in den USA, Japan, in den meisten europäischen Ländern und den Philippinen. Um ein realistisches Szenario umzusetzen, werden große finanzielle und zeitliche Anstrengungen unternommen.

So verschieden die Teilnehmer im zivilen Leben sind, was Alter, Beruf oder Nationalität betrifft, so verschieden sind auch die Motivationen für die Teilnahme an einer MilSim. Der eine möchte sein organisatorisches Geschick auf die Probe stellen, ein anderer seine Ausrüstung oder Kenntnisse. Schlüsselreiz für viele ist es, für ein paar Tage und Nächte einfach mal in freier Natur, bei Schnee und Regen, ohne Fernseher, PC, Heizung, Elektrizität und sonstigen Annehmlichkeiten, in eine andere Rolle zu schlüpfen. Dabei können nur eingespielte Teams, die sich in den größeren Verband einfügen können, die ihnen übertragenen Aufgaben und Missionen erfolgreich ausführen.

Bei aller Simulation und bei aller Begeisterung für unsere Jungs in Uniform darf dabei natürlich nie vergessen werden, dass reale kriegerische Konflikte leider weltweit zu unserer unausweichlichen Realität gehören und darum keinesfalls verharmlost werden dürfen, was so auch nicht toleriert wird. Sicherheit und Verantwortungsbewusstsein haben stets oberste Priorität. Es erinnert die Teilnehmer viel mehr daran, was an vorderster Front eigentlich geleistet wird und mit welchen Situationen ein Soldat konfrontiert werden kann, und nicht zuletzt daran, wie wertvoll und schützenswert der Frieden ist, wenn man anschließend kameradschaftlich zusammen mit den „Gegnern“ am Lagerfeuer grillt und sich über die neuen Erfahrungen austauscht.

 

Weitere Informationen

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AID - Airsoft Initiative Deutschland